Mit dem Projekt „HAFENKNEIPE“ war der Verein „Kunst im Keller“ Teil eines internationalen Performance-Festivals in Piräus/Griechenland, welches im Zeitraum 1.-6.11.2022, gemeinsam mit weiteren internationalen Beiträgen die ehemalige Unternehmens-Zentrale einer ehemaligen Reederei auf 6 Stockwerken und mehr als 500 qm Ausstellungsfläche bespielen sollte. Als kuratorische Leitung wurde Johannes Rips gewonnen, den Ausstellungsbeitrag mit Österreich-Fokus zu gestalten und präsentiert ausgewählte Wiener Nachwuchskünstler:innen, die eingeladen wurden, sich mit dem ortsspezifischen sozio-kulturellen Kontext der Hafenstadt Piräus auseinanderzusetzen. Neben seiner historisch und geopolitisch äußerst relevanten Position (nicht zuletzt als europäischer Brückenkopf des chinesischen Infrastruktur-Projekts der Neuen Seidenstraße) ist der Hafen Piräus auch seit jeher ein florierender Melting-Pot diversester kultureller Realitäten. Abseits des Hafens selbst sind bis heute die Hafenkneipen und Nachtgastronomien die Schauplätze dieses verschmelzenden Interaktionen. Ausgehend davon nutzten die Künstler:innen den archetypischen Ort der Hafenkneipe in ihrer mannigfaltigen sozio-kulturellen Bedeutung als Kristallisationspunkt für die weniger prominenten, queren, widerständen, lustvollen und verdrängten Geschichten einer Großstadt.
Zwischen 1. Und 3. November 2022 waren Treffen und Workshops internationaler Künstler_innen in den leerstehenden Räumen geplant. Diese mussten jedoch kurzerhand auf eine Reise durch Piräus und Athen gehen, da das Gebäude, in dem das Festival stattfinden sollte vom Eigentümer verkauft wurde und für uns nicht mehr zugänglich war.
Das Projekt Hafenkneipe musste also auf Reisen gehen – buchstäblich in die Hafenkneipen von Piräus.
Der Forschungs- und Workshopteil des Festivals wurde dementsprechend dezentral durchgeführt. Dies ergab die Chance einer noch stärkeren Vernetzung mit der freien Kunstszene von Piräus und Athen. Wir tauchten ein in die älteste Hafenkneipe von Piräus, welche sich gegenüber von unserem ursprünglichen Ausstellungsort befand. Dieser Ort ist eine Mischung aus alltäglicher Arbeiter_innenkneipe, Kunstort und Ausstellungsspace. Es ergaben sich eine Vielzahl von Verbindnugen zu lokalen Künstler_innen und gemeinsam wurde ein Konzept für die anstehende Ausstellung ausgearbeitet. Ateliers wurden besucht, Flohmärkte gestöbert und Performances geprobt.
Dazu wurden auch in Piräus und Athen verschiedene Optionen für Ausstellungsorte besichtigt, und geprüft, welche am Besten zu dem angedachten Konzept passten.
Ausgewählt wurde dann ein leerstehendes Großraumbüro in Athen, welches früher ebenfalls von einer Reederei genutzt wurde.
Ausstellungseröffnung war am 4.11.2022 um 13 Uhr. – Evelpidon 47, Kypseli, Athen, Griechenland
Beteiligte Künstler_innen:
Andrea Contenta
Leon Höllhumer
Maurício Ianês
Lars* Kollros
Flávia Mudesto
Karolina Preuschl
Johannes Rips
Kuratiert von Johannes Rips
gefördert durch: